Dass das Lokal im Hof ein Lokal in einem Hof ist, muss man nicht erklären. Wer daher schon oft unwissentlich daran vorbeigegangen ist, sollte das schnell beheben – zB an einem Novembertag. An nur wenigen Tagen war dort das 4-gängige Gansl-Menü verfügbar.
Der Start der Gansel-Reise gelingt mit einer Pilz-Consommé, die als Hauptingridienz einen Ganslfleischstrudel umschließt. Umwerfend interpretiert, 5.0!
Das Stundenei stapelt im Titel tief, kann am Teller mit Schwarzwurzel und Briochecroutuns überzeugen. Nach dem abwechslungsreichen Abweichung auf der Ganslkarte kommt der Hauptgrund des Termins: Das Viertel der Weidegans.
Nobel angerichtet kommt das Gansl in zwei Stücken serviert – nicht zuletzt darauf hinweisen zu können, dass man vom Garpunkt etwas versteht. Wer fettige Wirtshausgänse gewohnt ist, wird überrascht sein, dass auch diese kompakt wirkende Weidegans saftig und zart sein kann. Auch die Knurrigkeit der Haut passt wunderbar.
Beim Erdäpfelknödel wundert man sich, warum das nicht bitte Standard sein kann: gefüllt mit Maroni!
Dem Apfel-Rotkraut wird hier auch eine eigene Note gegeben indem es mit Vanille winterlich verfeinert wird. Darüber schwebt dezent der Trüffeljus, als ob überhaupt noch etwas gefehlt hätte.
Unbedingt jederzeit wieder: 5.0
PS: Der Platz im Magen reicht dann genau noch für die Spekulatiusschnitte mit Zwetschge und Weißem Schoko-Safranreis.