Knuspergans unter dem Schiffhimmel: Wer den Marchfelderhof primär des Essens wegen aufsucht, hat etwas falsch verstanden. Das wissen sowohl die Tourist*innen, die begeistert das rot-weiß-rote Band vor der Türe zum Radetzkymarsch durchschneiden, genau so wie die anderen Ambiente-Liebhanbende die handyfotografierend durch die Räumlichkeiten schlendern.
Trotzdem: Es geht um die Gans
Sobald man unter geschätzt 1m Zupfinstrumente, Puppen, Schiffsflotten oder Schießgewehren Platz nimmt, grüßte einen traditionell die Küche mit einem ausgiebigen Gemüse-Mayonaise-Salat plus Knoblauchbaguett. Ging es darum, satt zu werden, könnte der Beitrag jetzt schon aus sein. Aber geben wir uns den ganzen Spaß:
Die deftige Einmach-Suppe versteckt nicht, dass sie mit Schlagobers in Kontakt geraten ist und präsentiert den Sprühstoß stolz schwimmend. Darunter kommen Knödel und Gemüse zum Vorschein. Da genau solche Gerichte, wie man sonst sie aus Ölgemälden kennt, der erwartbare Grund der Verkostung sind, bewerten wir das erfreulich gut mit 3.5, denn der Geschmack passt!
Möchte man sich durch die Themen-Karte kosten, sollte man viel Hunger mitnehmen:
Als weitere Vorspeisen-Varianten kann man es mit Gänseleber-Pralinen aufnehmen, die in Kürbispanade zu viert auf einer Schmierspur und süßem Obstuntergrund angerichtet werden. Leider etwas zu kühl geraten und leider zu viele, denkt man sich nach wenigen Bissen – aber die Idee ist nett. Noch mehr Gänseleber kann man sich mit der Gänseleber-Terinne zuführen, die nämlich ein ganzes, kleines Saftglas gefüllt. Geschmacklich geil.
Das Gansl wird mit knusprig beworben uns das ist sie auch. Und salzig. Das Stück der Bauern-Gans darf gewählt werden und überzeugt in der massiven Größe. Auch beim Erdäpfelknödel wurde wenig gespart. Das Fleisch der Gans ist, wie die knusprige Haut vermuten lässt, leider etwas zu trocken geraten, dafür hat sich genug Gansl-Gescmack drinnen. Der Trockenheit bewusst, wird auch ein Töpferl Saft dazugereicht – ein Must-Have neben der ebenfalls ausgiebigen Portion des karamellisierten Rotkrauts. Wer weiß, worauf man sich beim Marchfelderhof einlässt, wird hierbei begeistert sein!
Um Objektivität bemüht, gibt es hier aber nur 2.5/5 Punkten um vergleichbar zu bewerten.